Neuer Stadtteilkiosk mit Postfiliale in Kronsberg-Süd

In Kronsberg-Süd gibt es einen neuen Stadtteilkiosk mit dem Namen Kiosk Linie 6, Stockholmer Allee 18. Betrieben wird er von den Hannoverschen Werkstätten und Hanova richtet ihn behindertengerecht her: breite Türen, ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer, ein Tresenbereich, ein kleines Büro, ein Lagerraum, eine Verkaufsfläche sowie ein Aufenthaltsraum. Rund 80 Quadratmeter groß ist der neue Stadtteilkiosk und wird am 3. April offiziell eröffnet. Das Besondere: Künftig gibt es hier auch ein Postangebot: mit Briefmarkenverkauf, Paketversand, Einschreiben, Gutscheinkarten sowie Verpackungsmaterial.

Auf Hochtouren läuft derzeit die Schulung für acht Werkstattmitarbeiter der Hannoverschen Werkstätten. Patrick Jarzembski ist Gruppenleiter für das Kiosk-Team und übt bereits intensiv mit den hochmotivierten Werkstattmitarbeitenden, die geistige, körperliche und psychische Einschränkungen haben.  „Wir geben Bestellungen auf, besprechen den Umsatz, arbeiten viel mit Zahlen, kontrollieren Bestände und Verkaufszahlen“, skizziert Jarzembski einen Teil des Aufgabenbereichs. Von der anfänglichen Nervosität der Werkstattmitarbeitenden von vor vier Wochen sei mittlerweile nicht mehr viel zu spüren. Sie hätten gelernt, sich zu präsentieren, wüssten, wie sie auf Menschen im Verkauf zugehen und würden Informationen an andere weiterzugeben.  Im Rewe-Markt in Sarstedt hätten sie dem Filialleiter bereits detaillierte und fachliche Fragen zur Praxis gestellt. „Wir verkaufen belegte Brötchen, Heiß- und Kaltgetränke, Süßigkeiten, die als bunte Tüte individuell zusammengestellt werden, Zeitungen, Zigaretten sowie Feinkostprodukte aus Partnerwerkstätten“, erläutert Jarzembski. Die Brötchen sowie die Wurstwaren kämen aus Rethen, wo die Hannoverschen Werkstätten eine eigene Schlachterei sowie Bäckerei betreiben. Bewusst werde auch Wert auf ein hochwertiges Sortiment gelegt. Begleitet werden die Werkstattmitarbeiter von zwei festangestellten Zusatzkräften, die unterstützend agieren und darauf achten, dass niemand über- oder unterfordert wird.

Die 55-jährige Susanne, ihren Nachnamen möchte sie nicht nennen, arbeitet bei den Hannoverschen Werkstätten derzeit noch in der Fleischerei. „Ich freue mich auf den Stadtteilkiosk, weil ich dann mehr Kontakt zu Kunden haben werde.“ Sie habe gern mit Menschen zu tun und freue sich auf etwas Neues.

Die Hannoverschen Werkstätten verstehen den Stadtteilkiosk mit Postfiliale als einen wichtigen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft. „Der Stadtteilkiosk mit Postfiliale bringt Menschen in Kontakt,  dort arbeiten nicht behinderte Menschen mit  behinderten Menschen als Team zusammen“, sagt Jarzembski. Außerdem sei es das Ziel, die Werkstatmitarbeitenden für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Der Stadtteilkiosk ist werktags von 7 bis 18 Uhr geöffnet.

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